Am vergangenen 25. November war der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Dazu erklärte die sozialpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Marret Bohn:
„Gewalt kommt uns nicht in die Tüte! Das ist und das bleibt das Motto der Aktionen am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen in Schleswig-Holstein.
Die am weitesten verbreitete Form von Gewalt gegen Frauen und Kinder findet in den eigenen vier Wänden statt und umfasst alle gesellschaftlichen Schichten. In Deutschland ist fast jede vierte Frau in ihrem Leben von häuslicher Gewalt betroffen. Das sind in Schleswig-Holstein rein rechnerisch mehr als 360.000 Frauen, die häusliche Gewalt erleben müssen. Das darf so nicht bleiben! Gemeinsam mit der Bäckerinnung wird jeden November auf Brottüten auf dieses Problem aufmerksam gemacht.
Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt sind keine Kavaliersdelikte. Genau deshalb sind entsprechende Gewaltschutzangebote unverzichtbar. Für uns Grüne ist Gewaltschutz ein Menschenrecht. Deshalb haben wir dafür gesorgt, dass die Kürzungen von Schwarz-Gelb bei Frauenhäusern und Beratungseinrichtungen zurückgenommen werden.“
Auch in Elmshorn gibt es mit dem Verein „Frauen helfen Frauen in Not e.V.“ (Frauentreff Elmshorn) eine Anlaufstelle für Betroffene. Neben der Beratung betreibt der Verein auch das Frauenhaus in unserer Stadt. Wie viele bereits der Presse entnehmen konnten, ist das Gebäude zu klein und in einem modernisierungsbedürftigen Zustand. Das Haus ist für viele betroffene Frauen und ihren Kindern einer der wenigen Ort dem gewalttätigen Partner zu entfliehen und gestärkt ein neues Leben aufbauen zu können. Durch die Enge ist es aber sehr schwierig, überhaupt das Gefühl von Privatsphäre zu entwickeln und mit den eigenen Gefühlen klar zu kommen. Ungestörte Gespräche mit den Betreuerinnen sind kaum möglich. Die Kinder haben, besonders an regnerischen Tagen, nur wenig Raum zum spielen. Diese Faktoren müssen verbessert werden, damit das Geschehene von den Betroffenen besser verarbeitet werden kann. Die Frauen und Kinder sind Opfer, die sich ihre Situation nicht selber ausgesucht haben. Deswegen unterstützen die Grünen die Initiativen des Vereins, das vorhandene Gebäude zu sanieren und durch einen Anbau zu erweitern. Wir werden auch im kommenden Jahr in den beiden Ausschüssen Soziales und Gleichstellung und im Ausschuss für kommunale Dienstleister weiter dafür kämpfen und hoffen, dass sich der Verein, die Stadt und das Land bald einigen und einen guten Plan für die Erweiterung entwickeln.
Informationen zur Arbeit von „Frauen helfen Frauen in Not“ findet ihr auf der Homepage des Frauentreffs unter: www.frauentreff-elmshorn.de
Betroffene können sich dort melden, oder rufen direkt das Hilfstelefon Startseite: Hilfetelefon 08000 116 016 an. Außerdem gibt es weitere Informationen dazu unter www.hilfetelefon.de.
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Tempo 30 – Jetzt!
Mehr Aufenthaltsqualität und Sicherheit, weniger Emissionen
Die Änderungen in der Straßenverkehrsordnung bieten der Verkehrsaufsicht neue Spielräume bei der Entscheidung für die Einrichtung von Tempo 30 in bestimmten Bereichen der Stadt. Dabei steht vor allem die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern im Vordergrund. Es ist erwiesen, dass es zu weniger und auch weniger gefährlichen Unfällen bei Tempo 30 kommt. Zugleich reduzieren sich die Lärm, Feinstaub- und CO2-Emissionen. Dies sorgt neben mehr Sicherheit auch für mehr Aufenthalts- und Lebensqualität für Besucher und Anwohner der betroffenen Bereiche.
Die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen in Elmshorn hat sich daher dafür entschieden, aufgrund der neuen Möglichkeiten, entsprechende Prüfaufträge an die Verkehrsaufsicht weiterzuleiten und die Thematik im kommenden Ausschuss für kommunale Dienstleister zu behandeln.
Schulwege und der Weg zur Kita
Immer wieder werden wir über verschiedene Kanäle darauf aufmerksam gemacht, dass bestimmte Stellen auf dem Weg zu Schule und Kita den Eltern nicht sicher erscheinen. In den vergangenen Jahren konnte hier schon viel erreicht werden. So gibt es an vielen Stellen passende Fußgängerampeln und es war auch möglich vor einem Großteil der Schulen mittlerweile die Anordnung von Tempo 30 zu bestimmten Tageszeiten zu etablieren. Die damalige Prüfung hat aber auch gezeigt, dass nicht an jeder Stelle Tempo 30 möglich ist. Wir hoffen, dass dies durch die Änderung der Straßenverkehrsordnung jetzt möglich ist und haben die Verkehrsaufsicht gebeten, bestimmte Bereiche unserer Stadt hinsichtlich Tempo 30 erneut zu überprüfen. (Die genauen Bereiche könnt ihr dem Antrag, siehe Anhang zu diesem Artikel, entnehmen).
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Der Rahmenplan sieht im Quartier Vormstegen eine Verkehrsberuhigung, mit Tempo 30 und weniger an bestimmten Stellen vor. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, warm man in diesem Bereich nicht schon jetzt die Geschwindigkeit auf Tempo 30 reduzieren kann. Gerade während der Umbauarbeiten, bei denen es ja immer wieder zu Einschränkungen insbesondere auch für Fußgänger und den Radverkehr kommen wird. Zugleich führt es dazu, dass sich sich die Emissionen für Feinstaub, Lärm und CO2 reduzieren und damit die Lebensqualität für Anwohner und Besucher steigt.
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Teilhabe beginnt in den Köpfen
Ein Tag mit Katrin Langensiepen in Elmshorn
Am 2. April hatten wir mit Katrin Langensiepen eine starke Politikerin in Elmshorn zu Gast. Sie kandidiert als einzige deutsche Politikerin mit einer sichtbaren Behinderung auf einem aussichtsreichen Listenplatz für einen Sitz im Europaparlament bei der anstehenden Wahl. In der Diskussion am Abend zeigt sich, dass sie dabei, mit Ausnahme einiger Abgeordneter aus anderen Ländern, eine Alleinkämpferin in Deutschland ist.
Besuch der Raboisenschule
Nach Ankunft in Elmshorn besuchte Katrin gemeinsam mit unserer Vorstandssprecherin Kirstin Schiebuhr und unserer Kreisvorsitzenden Nadine Mai die Raboisenschule in Elmshorn.
Dabei haben Schülervertrerinnen und Schülervertreter ihr die Schule gezeigt und über ihren Alltag in der Schule berichtet. Ein Thema hat dabei sehr viele beschäftigt: Was passiert eigentlich nach der Schulzeit? Eine Frage, die sich viele Schülerinnen und Schüler am Ende der Schulzeit stellen. Dazu gibt es bereits Angebote der Agentur für Arbeit. Dennoch ist auch ein Umdenken bei Arbeitgebern erforderlich – und das beginnt im Kopf, denn auch die Unternehmen müssen sich stärker öffnen und Teilhabe ermöglichen.
(Anmerkung: Bei der nachträglichen Recherche sind wir auf die folgende Seite gestoßen- auf der es einen guten Überblick zu Wegen in den Beruf gibt: https://www.rehadat-bildung.de/de/berufe-und-co/Behinderung-und-Beruf/index.html ).
Podimsdiskussion am Abend
In der Diskussion am Abend zeigte sich beim Thema Beruf, dass jemand mit einem Handycap es ungleich schwerer hat, den Arbeitsplatz zu wechseln und dadurch auch in eine stärkere Abhängigkeit gerät. Ein Berufswechsel, wenn es nicht so gut läuft ist nur schwer zu realisieren. Die Abhängikeit kann in Einzelfällen auch zu Ausbeutung oder sexuellen Übergriffen führen. Hier ist erforderlich die Rechte der Betroffenen zu stärken und sie bei Vorfällen zu unterstützen, bzw. Arbeitgeber auch stärker zu kontrollieren.
In der Diskussion am Abend ging es dann um Europa. Viele Gesetzt, die Menschen mit Behinderungen zu Gute kommen, werden auf nationaler Ebene getroffen. Die Bekämpfung von Diskriminierung in Europa, die Chancengleichheit für alle, möchte Katrin Langensiepen diese gilt es weiter zu erkämpfen und zu stärken. Was auf europäischer Ebene oder mit den UN-Behindertenrechtskonventionen festgeschrieben steht, ist auf Bundesebene noch immer nicht selbstverständlich und
wird in Teilen boykottiert.
Um Barrieren in Köpfen abzubauen, können Menschen auf europäischer Ebene durch Förderprogramme, z. B. durch Austauschprogramme, mehr zusammengebracht werden. Dafür können beispielsweise die erfolgreichen Erasumusprogramme weiter ausgebaut werden. Barrieren werden sich nur zunehmend durch stärkere Inklusion im Alltag abbauen. Dies bestätigte Leonie Baers von den Jungen Grünen aus Pinneberg auf der Diskussion. In der Jugendsprache wird mittlerweile mit bestimmten Ausdrücken umsichtiger umgegangen.
Neben den Gesprächen zur EU, kommt man sehr schnell auch zu den kommunalen Themen. Barrierefreiheit spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie kann aber nicht durch Regeln erwirkt werden – vielmehr müssten die Entscheider der städteplanerischen Gestaltung auch den Mut aufbringen anders zu denken. Dabei sind aber auch die vielen verschiedenen Formen von Behinderungen zu berücksichtigen. Dazu erklärte der Behindertenbeauftragte des Kreises Pinneberg, Axel Vogt, dass beispielsweise Maßnahmen für Gehörlose durchaus konträr zu Maßnahmen für Menschen mit Sehstörungen sein können. Es sollte also immer genau überlegt werden, welche Maßnahmen bei der Planung von Straßen, Plätzen oder Gebäuden gemeinsam Nutzen entfalten können.
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Was bringt Europa für Menschen mit Behinderungen?
Dienstag, 2. April, 18 Uhr
Podiumsdiskussion, Nordakademie
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Mit Katrin Langenspiepen wird uns in der kommenden Woche, am Dienstag den 2. April 2019, die Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik von Bündnis 90/Die Grünen in Elmshorn besuchen. Sie kandidiert derzeitig auf Listenplatz 9 für einen Platz im Europa-Parlament. Wir freuen uns auf ihren Besuch.
Frau Langensiepen wird am Mittag mit dem Zug in Elmshorn ankommen und gemeinsam mit unserer Vorstandssprecherin Kirstin Schiebuhr sowie Kreisvertretern der Grünen die Raboisenschule besuchen. Dort wird es anregende und interessante Gesprächen mit Eltern, Lehrern und Schülern geben.
Am Abend wird es dann um 18 Uhr eine Podiumsdiskussion mit dem Thema „Was bringt Europa für Menschen mit Behinderungen?“, in der Nordakademie, Köllner-Chaussee 11, geben.
Neben Frau Langensiepen werden wir auf dem Podium auch folgende Gäste kommen: Axel Vogt (Behindertenbeauftragter im Kreis Pinneberg), Susanne von Soden-Stahl (Stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag) und Leonie Beers (Kreistagsabgeordnete Bündnis 90 / Die Grünen, Mitglied im Jugendhilfeausschuss). Für Gäste, die Lust haben intensiver mitzudiskutieren, wird es einen „Wechselstuhl“ geben – jeder ist eingeladen auf dem Podium mitzuwirken.
Wir hoffen auf eine große Beteiligung – deswegen würden wir uns sehr freuen, wenn Sie die Veranstaltung in Ihrer Zeitung am Wochenende ankündigen können. Es steht fest, dass ihr eine sehr interessante und sympathische Politikerin am kommenden Dienstag kennenlernen könnt.
Katrin Langensiepen wurde am 10. Oktober 1979 geboren und wohnt derzeitig in Burgwedel bei Hannover. Die gelernte Fremdsprachenassistentin arbeitet dort für die Fraktion im niedersächsischen Landtag und ist sozialpolitische Sprecherin im Stadtrat. Nach dem Schulabschluss hat sie jahrelang in verschiedenen Ländern wie den Niederlanden, Frankreich und Israel gelebt. Sie möchte als erste Frau mit einer sichtbaren Behinderung aus Deutschland in das europäische Parlament einziehen. Sehr wichtig ist ihr dabei das selbstverständliche Recht auf Selbstbestimmung. Dafür steht sie und wird nicht Müde mit sehr vielen Mitstreiterinnen und Mitstreitern die vor 10 Jahren in der EU auf den Weg gebrachte Antidiskriminierungsrichtlinie endlich auf nationaler Ebene umzusetzen.
Weitere Informationen und Links zu Presseberichten findet ihr auf der folgenden Webseite:
https://www.gruene-niedersachsen.de/katrin-langensiepen-kandidiert-zur-europawahl-2019/
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